Kreise und Kreisteilungen
Die Entwicklung von Kreisteilungen und Kreisteilungsmaschinen im 18. Jahrhundert
1745 Erreicht Bird die größte Vollkommenheit in der Handteilung der Teilkreise[s.u.1]. Sein Verfahren bestand darin, die Sehnenlängen für gewisse Bögen zu berechnen und sie hierauf mit Hilfe eines sehr feinen Maßstabes in Stangenzirkeln zu nehmen und auf den zu teilenden Kreis aufzutragen. Zugleich aber wurden die Bögen so gewählt, dass durch fortgesetzte Halbierung schließlich die verlangten kleinsten Unterschiede erhalten wurden.
Der deutsche Mechaniker Brander hat das Bird'sche Verfahren danach unter Benutzung von Glasskalen (!) angewendet (28).[s.u.2]
1768 Bereits hatte der Herzog von Chaulnes ein Verfahren veröffentlicht, um die Teilung eines Kreisbogens mittels optischen Stangenzirkeln festzulegen. D. h. mittels zweier, in verschiedenen Abständen miteinander fest verbundener und zusammen um das Zentrum des Kreisbogens drehbarer Mikrometermikroskope.
Er dachte als einer der ersten daran, zunächst einmal eine gute 0riginalteilung herzustellen und dieselbe dann mithilfe einer geeigneten Vorrichtung auf andere Kreise zu übertragen.
Mit anderen Worten, eine Kreisteilmaschine zu bauen!
1770 Der selbe Gedanke wurde unabhängig von Chaulnes auch durch Ramsden verfolgt. Dieser berühmte englische Mechaniker konstruierte in diesem Jahr einen „ganz vorzüglichen Hilfsapparat“ dieser Art. Er erhielt sogar für die Veröffentlichung der Beschreibung seiner Maschine einen Preis von 600 Guineen (37, S. 49[s.u.3]).
Eine andere Methode stammt von Thougthon. Sie bestand darin, dem Kreis eine provisorische Teilung zu geben und diese sodann, durch eine korrigierte zu ersetzen. Diese Art und Weise wurde auch später noch bei den Teilungen der Mechaniker Ross 1930 und Simms in London 1843 nachgeahmt.
[1] Eine ausführliche Beschreibung des Bird`schen Verfahrens giebt George Adams in seinem Werk:Geometrische und graphische Versuche Nach einer Deutschen Ausgabe von 1795. Neu herausgegeben und kommentiert von Peter Damerow und Wolfgang Lefèvre, 1985, Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt ab Seite 126
[2] 28. LÖWENHERZ, DR. L.:
Zur Geschichte der Entwicklung der mechanischen Kunst/ IV Die wichtigsten mechanischer Werkstätten Deutschlands,' Zfl, Bd. 6 (1886) S. 405 -27 Lit. Hinweise-
[3] 37. PARDALIS, NICK
Über die Entwicklung des Theodolits,, Dissertation -Bauwesen- TH München, 9.11.1956
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