Grundkreisdurchmesser

Die Durchmesser der Teilkreise können bei älteren Instrumenten einen Hinweis auf die Verwendung und Genauigkeit (bzw. Feinheit der Teilung) geben.

Der Teilkreisdurchmesser wurde in der Vergangenheit fast ausschließlich zur Klassi­fizierung der Instrumente benutzt. So war der Durchmesser eines Horizontalkreises ein Maß für die Größe der Instru­mente. Gemessen wird der Durchmesser bei Nonientheodoliten an der inneren Kante des Limbus, also da, wo die eingepassten Nonien die Teilung des Kreises berühren. 

Die Kennzeichnung der Größe von Theodoliten durch Angabe der Horizontalkreisdurchmesser ist nicht eindeutig, da sie über die anderen wichtigen Abmessungen nichts aussagt.

In der Vergangenheit hat man, um eine größere Genauigkeit, d. h. eine feinere Einteilung des Teilkreises zu erreichen, die Durchmesser der Kreise verhältnissmäßig groß gestaltet.

1787   Wie z. B. Ramsden 1787 bei seinem großen Theodolit von 91,4 cm Durchmesser des Horizontalkreises. Die Ablesung erfolgte mit Schraubenmikrometern mit 1II Angabe bei 1I Teilungseinheit (bei 15 Umdrehungen der 60 teiligen Trommel).

~1805 Auch Reichenbach schuf ~1805 eine ausgewogene Einteilung der Theodolite dem Durchmesser entsprechend. Seine Präzisions-Repetitions-Nonien-Theodoliten hatten in der Regel 16II,12II,8II und 5II Teilkreisdurchmesser. Wobei die 12-und 8-zölligen Theodoliten in der Hauptsache bei den Landestriangulationen und Gradmessungen in ganz Europa -bis gegen Ende des 19. Jahrhunderts- benutzt wurden.

Erst mit der Erfindung und Einführung genau und selbsttätig arbeitender Teilkreismaschinen sowie der Anwendung der Präzisionsrnechanik auf alle Teile der zur Herstellung geo­dätischer Instrumente notwendigen Maschinen gelang es, die gleich hohe Genauigkeit mit kleineren Teilkreisdurchmessern zu erzielen.

Und damit einher ging auch die Fertigung präziser Instrumententeile.

Nicht zuletzt gelang dies auch durch die Einführungen neuer Ablesehilfsmittel. Auch die Erneuerungen bekannter Ablesehilfsmittel, wie z. B. Schrauben­mikroskope usw.

 

So liefert A. Fennel ab 1885 Nonientheodolite höchster Ge­nauigkeit bei 12 cm und

                                           15 cm Durchmesser des Horizontalkreises.

Fennel teilt seine Theodolite in 4 Größenklassen ein (zwischen 1885-1934).

Zum Beispiel Nonientheodolite.

 

          Einfache Theodolite       8,5 cm      Durchmesser

Mittlere Genauigkeit      10,0 cm              

Hohe Genauigkeit       12,0 cm             

Höchste Genauigkeit      15,0 cm              

 

im gleichen Zeitraum zeigen die meisten anderen deutschen Werkstätten ähnliche Größen­verhältnisse auf.

 

(Auch in den anderen Teilen der Instrumente, wie Fernrohrlänge und Bauhöhen ist dies zu erkennen).

 

Man kann also sagen, dass sich unabhängig voneinander einheitliche Typen herausgebildet haten.

 

Die Eigentümlichkeiten der Modelle sind hierbei außer Acht gelassen worden.

 

 Nicht nur in Deutschland findet sich diese Klassifizierung wieder, auch in anderen Ländern, z. B. England lassen sich die Instrumente derart einteilen (13). [1]

 

Die Teilungseinheit ist vom Kreisdurchmesser abhängig und von der Art der Ablesevorrichtung.

 

Sie beträgt im allgemeinen 1, 1/2, 1/3, 1/6 Zoll auch 1/12 oder 1/15 Zoll bzw. 1, 1/2, 1/5 Zoll oder 1/10Zoll.

 

Die Bezifferung der Kreise verläuft im allgemeinen eindeutig in Richtung von links nach rechts steigend, bzw. von oben nach unten, so, dass beim Drehen im Uhrzeigersinn die Anzeige steigt.

 


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Allgemeines zum Nonius:

Der Nonius ist eine bewegliche Längenskala zur Steigerung der Ablesegenauigkeit auf Messgeräten für Längen oder Winkel.

Mehr dazu unter :  https://de.wikipedia.org/wiki/Nonius

Nonien am Theodolit mit wissenschaftlicher Beschreibung https://archive.org/stream/bub_gb_UV-OFfM3emcC#page/n95/mode/2up/search/Nonius

 

[1] 13. FENNEL, ADOLF:

Größen Stufung und Typung von Nonien-Theodoliten, ZfV, Bd. 63 (1934), S. 182

 

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