Grundkreisabdeckung

Vor der Einführung der Teilkreisabdeckung in den geodätischen Instrumentenbau wurden die Kreisteilscheiben offengelassen. Ledig­lich eine Schutzlasur oder Lack wurden auch aufgetragen.

 

Auch nachdem schon die Horizontalkreise geschützt wurden, wurden noch vielfach die Höhenkreise unge­schützt belassen. Erst nachdem die Tachymetrie durch die aufkommenden Stadtvermessungen und Kleinvermessungen Bedeutung erlangte, werden zusehends auch die Höhenkreise abgedeckt gefertigt.

 

           um 1827 die Glaskreisabdeckung zum Schutze der feinen Teilungen der Teilkreise wurde um 1827 von F.W. Breithaupt erfunden. Diese Vorrichtung an den Theodoliten fand wohl von da an allenthalben Anklang und wurde angewendet und nachgeahmt.

           Dazu ist zwar zu bemerken, dass zwar eine Brechung des Vi­sierstrahles stattfindet, aber diese bleibt konstant und kommt daher als Fehlerquelle nicht in Betracht (45). [i]

 

Es ist das Verdienst von Karl Zeiss als Erster eine Theodolitkonstruktion vorzustellen, bei der beide Kreise voll­ständig im Instrumentenkörper untergebracht und damit gegen etwaige direkte Beschädigungen und Staubbefall geschützt sind.

Dies gelang ihm mit dem legendären TH1 nach Wild im Jahre 1920. Von diesem Gerät ersten Typs wurden etwa 1000 Stück hergestellt.

 

Die meisten Nonientheodolite und auch Mikroskoptheodolite besitzen auf der abgedeckten Scheibe kleine Fenster (die früher ohne Glasschutz waren und auch nicht über den Kreisrand hinausgingen), doch in den meisten Fällen dann mit Glas abgedeckt sind.

Es gibt auch Ausführungen, bei denen man eine kleine Klappe aufgebracht hat, um im Bedarfsfalle den Kreis zu reinigen.

 

 Bei Abschluss des Limbus vor äußeren Einflüssen kann man von einer Verkapselung sprechen oder wie beim Th1 von Zeiss von einer kompletten Unterbringung im Gehäuse.

 

 



[i] 45. SCHWEIOR. G:

Das mathematisch-mechanische Institut F. W. Breithaupt & Sohn, ZfV, Bs. 30 (1912), S.629

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