Die Fernrohrlagerung

Die Ausführungen der Kippachslager sind oft sehr ver­schieden voneinander. Doch allen ist gemeinsam, dass die beiden Enden der Horizontalachse zylindrisch abgedreht sind und sich mit 2 Y-förmigen Lagern drehen können, wobei sie die Lager nur auf je 2 Linien berühren. Bei älteren Instrumenten ist das Kippachslager in der Regel Y-förmig.


Da die Bedingung:

Kippachse muss rechtwinklig zu der Stehachse liegen, besteht, muss eines der beiden Lager justierbar sein.

Bei manchen Präzissionsgeräten allerdings, ist eine Justierung nur vom Hersteller in der Werkstatt möglich.

Zentrische Lagerung

In der Regel sind die Fernrohre der Theodolite zentrisch gelagert, d.h., dass Zielachse, Kippachse und Stehachse sich in einem Punkte schneiden (bei justiertem Instrument).

Exzentrische Lagerung

Bei größeren Instrumenten, bei denen eine größere Fernrohr­länge erwünscht ist, lässt es sich nicht anders einrichten, das Fernrohr exzentrisch anzubringen, um ungehindert durch­schlagen zu können.

Die Lagerung ist günstig für astronomische Beobachtungen in Steilsichten. Der Schnittpunkt Zielachse – Kippachse liegt außerhalb der Fernrohrträger.

Umlegbares Fernrohr

Das Fernrohr wird aus seinen Lagern herausgehoben und mit vertauschten Achszapfen wieder in die Lager gelegt und befestigt.

Das Umlegen dient zum Ellenminieren des Ziel­achsfehlers.

Das Umlegen wird manchmal durch unsymmetrische Teile wie den Höhenkreis usw. erschwert, oder auch ganz un­möglich gemacht.

Umlegbare Fernrohrlagerung wird nur in den Fällen von Nöten sein, bei denen aufgrund längerer Fernrohre das Durchschlagen über Objektiv oder Okular nicht möglich gemacht werden kann.

Durchschlagbares Fernrohr

Durchschlagen des Fernrohres heißt: eine vollständige Kippung des Fernrohres um 180o, so, dass das Objektiv und das Okular durchgeschlagen werden. Zum unmittelbaren Durchschlagen ist es erforderlich, dass die Fernrohrträger genügend hoch sind und das Fern­rohr nicht zu lang ist.

Zum Durchschlagen genügt es, wenn man entweder mit dem Okular oder mit dem Objektiv zwischen den Trägern hindurchkommt. Kann man nicht unmittelbar durch

 1907 schlagen, so muss man das Fernrohr umlegen können. Nachdem aber H. Wild die Innenfokussierung im geodätischen Instrumentenbau durchgesetzt hatte (ab 1907) s.O., findet man mehr und mehr Theodo­lite, die man sowohl mit dem Objektiv als auch mit dem Okular durchschlagen kann.

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