Die Bauteile des Theodolit und Ihre Geschichte

Das Diopter

Diopter Instrumente sind im Wesentlichen nur noch von historischer Bedeutung.

 

Es war, bis zur Erfindung des Fernrohres und dessen Einführung in die Geodäsie durch den Franzosen Ricard um 1669, ausschließlich das einzige  Visiermittel, das an den Instrumenten der Feldmesser und an den Quadranten der Astronomen Verwendung fand.

 

So beobachtete noch Snellius  bei all seinen Triangulationsmethoden und Gradmessungen mit Dioptern .

Lediglich als Zieleinrichtungen finden wir sie aber doch noch Heute an fast allen Theodoliten vor.

 

Diopter -als selbstständige Instrumente- werden kaum noch gebraucht. Sie finden insbesondere bei Fernrohren mit stärkerer Vergrößerung Verwendung.

 

Die Diopter treten als Sucher für die Fernrohre auf und ermöglichen es, einen festen Punkt in das kleine Fernrohrgesichtsfeld zu bringen.

 

Die ältesten Diopterformen sind die "Loch-Korn-Diopter" und auch "Kimme-Korn-Diopter". Zum genaueren Visieren verwendete man später auch "Loch-Faden-Diopter", bzw. "Loch-Fadenkreuz-Diopter" (siehe Abb. 58 ).

 

Das Schauloch ist meist nicht größter als 1 mm und der Faden, bzw. das Fadenkreuz -meist aus Pferdehaar-, feinem Draht oder auch aus einer dünnen Glasplatte, auf der feine Striche eingeätzt oder eingeschnitten sind (22  S. 37[i]). Abb.58 und 59 zeigen eine solche Diopterform.

 

Auf einer Platte ist ein Okulardiopter und ein Objektivdiopter angeordnet. Diese Platten sind mit Schrauben auf einem Linial auf dem Fernrohr befestigt. Zum bequemeren Transport lassen sich die Diopter mit Scharnieren umklappen.

 

Daneben findet man auch heute noch viele sog. "Kollimatordiopter", bei denen man durch ein kleines Röhrchen, das auf dem Fernrohr angebracht ist, durch eine kleine Mattscheibe das Fadenkreuz erkennen kann. Es ist damit möglich, ohne das Auge umfokusieren zu müssen, entfernte Ziele anzuvisieren.

 

 

 


[i] 22. HANHUS, DR.G. CHR.K.

Die geometrischen Instrumente der gesamten praktischen Geometrie, deren Theorie, Beschreibung und Gebrauch, 250 Holzschnitte, Hannover, 1864, Carl Rümpler

 

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Aktualisiert am 14.03.2017